Die Zahl der hungernden Menschen steigt seit mehr als fünf Jahren kontinuierlich an. Die Covid-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die Klimakrise verschärften das Problem und führten dazu, dass aktuell weltweit rund 828 Millionen Menschen hungern und 2,73 Milliarden an Mangelernährung leiden.
Diesen Befund bestätigt der erste Ernährungsbericht der Allianz Sufosec (Alliance for Sustainable Food Systems and Empowered Communities), der anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober 2022 veröffentlicht wurde und an dem SWISSAID massgeblich beteiligt war.
Der von SWISSAID und anderen spezialisierten NGOs verfasste Bericht stellt nicht nur den düsteren Aufwärtstrend der Hungerkrise fest. Er beleuchtet viele wirksame Mittel, die uns zur Verfügung stehen, um den Hunger zu bekämpfen.
Dazu gehört, die Verteilung und Nutzung von Agrarprodukten radikal zu überdenken und die derzeitigen Land- und Nahrungsmittelsysteme umzugestalten. Die Probleme der Ernährungssysteme, des Klimawandels, der Gesundheit und der Wirtschaft sind eng miteinander verbunden. Der Hunger ist aber überwindbar, wenn die richtigen Weichen gestellt werden. Eine davon ist die Transformation hin zu lokalen Ernährungssystemen und zur Agrarökologie – ein vielversprechender Weg, um das Nachhaltigkeitsziel 2 «Zero hunger» bis 2030 zu erreichen.
Eine Konferenz, die Lösungen bietet
An der Konferenz «Leidet Afrika mehr Hunger wegen des Ukraine-Kriegs? Wege aus der Ernährungskrise» am 21. Oktober 2022 in Bern diskutierten Expertinnen und Experten über die Resultate des Sufosec-Berichts, darunter Nicole Stolz, Leiterin Entwicklungszusammenarbeit bei SWISSAID.
Das Podiumsgespräch handelte von den Rollen und Pflichten der verschiedenen Akteure und Institutionen, den vielversprechenden Ansätzen und Instrumenten im Kampf gegen die aktuelle Ernährungskrise sowie den nützlichen und hinderlichen Rahmenbedingungen des Welthandelssystems.
Die Podiumsteilnehmer der Konferenz waren:
Nicole Stolz, Mitglied der Geschäftsleitung von SWISSAID und Leiterin der Abteilung Entwicklungszusammenarbeit
Stellamaris Mulaeh, Koordinatorin des Länderprogramms in Kenia bei Fastenaktion
Alessandra Roversi, Programmbeauftragte, Abteilung Ernährungssicherheit des Weltprogramms der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA)
Christophe Golay, Forschungsbeauftragter, Geneva Academy of International Humanitarian Law and Human Rights
Dr. Wesinew Adugna, Programmverantwortliche Äthiopien, Tierärzte ohne Grenzen
Mit einer Einführung von Manuel Etter, Deputy Head of Sub Sahara Africa Division der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA)