Frauen sind für nachhaltige Entwicklung essenziell
Die Stärkung der Rechte von Frauen und Minderheiten zieht sich durch alle unsere Projekte. Sie ist damit ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit von SWISSAID. Das Ziel der Gleichberechtigung – faire und gleichberechtigte Verhältnisse zwischen Menschen – begleitet die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Begünstigten tagtäglich.
Unter Berücksichtigung der lokalen Kulturen und der Menschenrechte fördert SWISSAID persönliche Werte und Haltungen. Zu diesem Zweck, und weil ein Gender-Ansatz spezifische Kenntnisse erfordert, bietet die Stiftung für alle ihre Angestellten und Partnerinnen und Partner Weiterbildungen an: Sensibilisieren, unbewusste Muster prüfen und geschlechtsspezifische Diskriminierung aufdecken.
Der Status von Frauen ist eng mit den politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Umständen eines Landes verbunden. Deshalb unterstützt SWISSAID seine Partnerinnen und Partner bei der Gender-Politik gegenüber nationalen Institutionen und der Zivilgesellschaft.
In der Agenda 2030 der UNO nimmt die Gleichstellung der Geschlechter eine entscheidende Rolle ein. Daran arbeitet SWISSAID tagtäglich. In der Schweiz. Und in ihren Projekten im Globalen Süden.
Bildquelle: Wandbild: SDG 5 – globalgoals.hamburg – ein Wandbildprojekt
Vier Grundpfeiler der Gleichstellung
Ob in den Projekten im Süden, in den verschiedenen Büros und regionalen Partnern oder im Engagement in der Schweiz: SWISSAID konzentriert sich auf vier Themen, um die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten zu bekämpfen.
1. Gewalt verhindern
Unser Ziel ist es, Sensibilisierungs- und Präventionskampagnen von zivilgesellschaftlichen Organisationen und öffentlichen Einrichtungen zu stärken. Wir schulen auch Partnerinnen und Partner vor Ort, um sicherzustellen, dass die bestehenden Gesetze gegen Gewalt wirksam umgesetzt werden. In einigen Regionen stellen wir Ressourcen zur Verfügung, um die körperliche Unversehrtheit von Opfern häuslicher Gewalt besser zu schützen und ihnen zu helfen, ihre Rechte zu kennen und durchzusetzen.
2. Politische Partizipation fördern
SWISSAID unterstützt Frauen dabei, politisch aktiv zu werden, sich in administrative oder politische Gremien wählen zu lassen oder ihre demokratischen Rechte auszuüben. Dies geschieht durch Advocacy- und Management-Schulungen sowie durch die Stärkung des Selbstvertrauens und Sprechtrainings. Es ist für viele Frauen in männerdominierten Kreisen oft schwierig, das Wort zu ergreifen.
3. Männer sensibilisieren
Frauen zu unterstützen reicht allein nicht aus, um eine ganze Gesellschaft zu verändern. Seit 20 Jahren arbeitet SWISSAID daran, Männer für die vorherrschenden Formen von Männlichkeit zu sensibilisieren und ihren Umgang mit Frauen zu hinterfragen. Ziel ist es, die männlichen Einstellungen in patriarchalischen Gesellschaften zu verändern. Jeder Mann ist mitverantwortlich für den Wandel hin zu einer gleichberechtigten Gesellschaft. Dies geschieht zum Beispiel durch Workshops, in denen die Geschlechterrollen überdacht werden, oder durch die Begleitung durch Psychologen, um die Rollen zu erforschen und die damit verbundenen Gewaltmuster zu überwinden.
4. Junge Menschen stärken
Junge Menschen sind die Zukunft. In ihnen liegt die Chance für einen gesellschaftlichen Wandel. Die Stärkung von Jugendlichen sowie die Förderung von Lern- und Wirtschaftschancen für junge Mädchen sind wirksame Mittel, um die Reproduktion von Geschlechterungleichheiten von einer Generation zur nächsten zu unterbrechen.
Unsere Projekte beziehen Jungen und Mädchen mit ein, damit sie die Gleichstellung der Geschlechter und die spezifischen Interessen von Männern und Frauen besser artikulieren und vertreten können.
Breites Fachwissen
SWISSAID setzt sich in nationalen und internationalen Arbeitsgruppen für die Gleichstellung von Mann und Frau ein. In der Schweiz arbeiten wir zum Beispiel aktiv im Gender Equality Network mit. Dabei handelt es sich um eine von der DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit) koordinierte Expertengruppe. Der Austausch innerhalb dieser Gruppe ermöglicht ein besseres Wissensmanagement und wirkt sich positiv auf die Qualität der Arbeit in den Ländern des Südens aus.
Jedes SWISSAID-Koordinationsbüro in unseren neun Partnerländern verfügt über ein eigene Gender-Expertinnen und -Experten. Diese speziell in der Thematik ausgebildete Personen unterstützen die Partner vor Ort, sorgen für die korrekte Umsetzung aller Aktivitäten und engagiert sich in Arbeitsgruppen der Zivilgesellschaft sowie in der eigenen Regierung.