VUCA markiert das neue Zeitalter und steht für unbeständig (volatile), unsicher (uncertain), komplex (complex) und mehrdeutig (ambiguous). 2021 hat uns den Geschmack dieser Welt nähergebracht:

Planen? Unmöglich! Kaum waren wir aus einer Covid-Welle raus und schöpften Hoffnung, folgte die nächste. Öffnung – Lockdown – Öffnung – Einschränkungen… Planen fast unmöglich. Reisen in die Länder wurden verschoben. Abgesagt. Umgebucht. Unsere Projekte der ständig wechselnden Realität angepasst. Wir arbeiteten vom Büro, von zu Hause, via Teams weiter.

Radikale Brüche: Der Putsch in Myanmar machte den Anfang; mit der brutalen Übernahme durch die Militärregierung blieb im asiatischen Hoffnungsland kein Stein auf dem anderen. Es folgten der gewalttätige Regierungswechsel im Tschad und Versuche ähnlicher Art in Guinea-Bissau. Jihadisten verübten Anschlag um Anschlag in der Sahelzone, und in Nicaragua drohten regierungskritische Organisationen des Landes verwiesen zu werden. Schlaflose Nächte? Verlässlichkeit zeichnet uns aus. SWISSAID bleibt, auch wenn es schwierig wird. Wir versuchen, jederzeit für unsere Leute da zu sein. Vor allem in Zeiten der Not.

Welternernährung wohin? Dass aufgrund des Klimawandels und der Pandemie die Anzahl der Hungernden in der Welt wieder zugenommen hat, ist das eine. Dass der UNO-Welternährungsgipfel von den Interessen der industriellen Landwirtschaft dominiert wurde, war das andere. Beides ist nicht akzeptabel. SWISSAID diskutierte die Agrarökologie in Webinaren und an Fachtagungen. Eine Studie in unseren Projektländern zeigte auf, wie Frauen ihre Familie und die Welt ernähren. Die enge Zusammenarbeit mit swissinfo.ch verlieh unserer Stimme eine globale Verbreitung, was den Bundesrat im zustimmenden Positionsbezug zur Agrarökologie unterstützt haben mag.

2021 haben wir gelernt, mit VUCA umzugehen. 2022 wird uns diese Welt weiter begleiten. Zusammen mit Ihnen, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, hoffen wir dennoch auf bessere Zeiten.

Markus Allemann,
Geschäftsleiter