Armut und Hunger

Gesunder Wald, doppelte Ernte

Für die Embera an der kolumbianischen Pazifikküste ist der Wald Lebensraum und Garant für Ernährungssicherheit zugleich. Rodungen haben die Ureinwohner in eine prekäre Situation gebracht. Nun forsten sie auf, satteln auf Agroökologie um und suchen nach Alternativen, um sich ihr Überleben nachhaltig zu sichern.

Die Fakten

Land, Region:
Kolumbien, Rio Valle und Boroboro
Dauer:
Februar 2018 - Dezember 2021 (Projekt beendet)
Begünstigte:
141 Familien der vier Embera-Gemeinschaften
Gesamtprojektbudget:
240'131 CHF

Die Ziele

Ziel des Projekts ist es, indigene Frauen und Männer in ihrem Lebensraum zu schützen und unterstützen. Ihre Ernährungsgrundlage soll sich dank agroökologischer Landwirtschaft verbessern. Mit Hühnern auf dem Speiseplan wird der Speisezettel zudem abwechslungs- und proteinreicher. Das Projekt konzentriert sich vorderhand auf Frauen. Diese werden aktiv in die Entscheidungsprozesse mit einbezogen.

Dieses Projekt wird durch den Programmbeitrag der DEZA mitfinanziert.

Projektüberblick

Vier Embera-Gemeinschaften nennen das Schutzgebiet der Indigenen an der kolumbianischen Pazifikküste ihr Zuhause. Sie leben von der Jagd und der Fischerei, vom Holz und von Waldfrüchten. Doch die Beutetiere ziehen sich immer tiefer in den Wald zurück, in den Flüssen werden Fische immer seltener. Um sich zu ernähren, sind die Embera gezwungen, immer mehr Waldgebiete zu roden und Felder anzulegen. Da die traditionellen Anbaumethoden im Laufe der Zeit aufgegeben wurden und viel Wissen verloren ging, bleiben die Erträge klein. Und immer mehr Wald verschwindet. Ein Teufelskreis.

Mit Agroforstwirtschaft und Biolandbau verbessern die indigenen Frauen und Männer nachhaltig ihre Ernährungslage und wehren sich gegen die Zerstörung der natürlichen Ressourcen in ihrem Gebiet.

Von Aufforstung und Alternativen

Das Projekt in Bahía Solano verbessert die Ernährungssicherheit und Lebensgrundlagen für indigene Frauen, Männer und Kinder nachhaltig. Konkret wird Folgendes umgesetzt:

  • Es werden 137 agroforstwirtschaftlich genutzte, nährstoffreiche Parzellen geschaffen. Auf ihnen wachsen neben Bäumen auch Nutzpflanzen wie Maniok, Zuckerrohr, Kakao und Avocado.
  • In Workshops lernen die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern die agroökologische Landwirtschaft kennen.
  • Es werden vier Baumschulen für die Wiederaufforstung angelegt.
  • Eine nachhaltige Hühneraufzucht verschafft den indigenen Familien eine alternative Proteinquelle zu den Wildtieren.
  • Eine Presse für die Gewinnung von nährstoffreichem Zuckerrohrsaft wird installiert.
  • Effiziente Kochstellen helfen Holz sparen.

Teufelskreis durchbrechen

Mit diesen Massnahmen wehren sich die Embera-Gemeinschaften gegen die Zerstörung der natürlichen Ressourcen. Dank Agroforstwirtschaft und Biolandbau schaffen sie nachhaltige Anbausysteme und verbessern so nachhaltig die Ernährungslage. Die Ernteerträge können verdoppelt werden und den Eigenverbrauch der Familien abdecken – mit den Hühnern wird der Speiseplan proteinreicher. Mehr noch: Mit dem Verkauf eines Teils der Ernte, der Hühner und den Eiern, können sich die Familien endlich ein Zusatzeinkommen erwirtschaften. Die Flussuferzonen werden wieder aufgeforstet und in den Mangroven laichen mehr Fische. Der Teufelskreis ist durchbrochen und macht einem Kreislauf Platz, der den Wald als Lebensraum der Indigenen nachhaltig schützt.

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Dem Bauern in Ecuador. Der Mutter im Niger. Dem Jungen in Myanmar. Der Frau in Kolumbien. Der Familie in Tansania. Dem Mann im Tschad. Dem Mädchen in Indien. Dem Vater in Guinea-Bissau. Der Bäuerin in Nicaragua. Ihnen kommt Ihre Spende zugute.