Erste Ausgabe ein voller Erfolg!

In der vergangenen Woche übersäte «Agroecology works!» die ganze Schweiz mit Konferenzen und Workshops. Insgesamt 33 physische und virtuelle Veranstaltungen machten auf die Lösungen der Agrarökologie und ihre Bedeutung für die Umgestaltung unserer Lebensmittelsysteme aufmerksam. Die 850 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten unter anderem die Perspektiven der Agrarökologie als praktische, wissenschaftliche und soziale Bewegung kennenlernen. Der erste Anlass dieser Art brachte alle Akteure der Wertschöpfungskette sowie Initiativen auf dem Campus der Universität Lausanne und der ETH Lausanne, sowie agrarökologische Forschungsprojekte junger Forscherinnen und Forscher zusammen.

Agrarökologie verbessert das Leben der Menschen

Agrarökologie basiert auf nachhaltigen, wissenschaftlich validierten, landwirtschaftlichen Praktiken – dabei kommen beispielsweise natürliche Düngemittel und Pestizide oder schonender, vielfältiger Anbau zum Einsatz. Diese Methoden sind gegenüber dem Klimawandel resilienter als konventionelle Anbaumethoden.

Dies bringt für die Menschen im Süden deutliche Verbesserungen: So können die Menschen trotz extremen Klimaveränderungen mit intensivem Regen, langen Dürreperioden und extremer Hitze genügend und qualitativ gutes Essen produzieren. Der Anbau wird vielfältiger, die Menschen ernähren sich gesünder und leiden weniger an Hunger.

Agrarökologie hilft auch den Kleinbäuerinnen: Oftmals sind sie es, die für die Ernährung der Familie aufkommen müssen. Agrarökologie gibt den Frauen die nötige Rechte, Unterstützung und Mittel, besser und effizienter für ihre Familien sorgen zu können.

«Ich konnte sogar Lebensmittel und Setzlinge mit meinen Nachbarn teilen, deren konventionelle Praktiken nicht genug Ertrag brachten», so Mariana Hortas, Kleinbäuerin in Ecuador.

Für Paradigmenwechsel ist ein Umdenken nötig

Für agrarökologische Ernährungssysteme braucht es ein ganzheitliches Umdenken bei Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft. Die Alarmsignale sind vorhanden: «Das derzeitige agroindustrielle Lebensmittelsystem hat seine Grenzen weitgehend aufgezeigt. Die Erosion der Biodiversität, die Auslaugung der Böden, die steigende Zahl hungernder Menschen, die mit der Produktionsweise und dem Transport verbundene Umweltverschmutzung – die Bilanz ist düster und es besteht dringender Handlungsbedarf», sagt Johanna Jacobi. Sie ist Professorin an der ETH Zürich und Mitglied der Koordinationsgruppe «Agroecology works!»

Petition jetzt unterschreiben!

Zusätzlich zu den Tagen der Agrarökologie wurde eine Petition lanciert. Politik und Gesellschaft sind sich einig darin: Wir müssen unsere Land- und Ernährungswirtschaft dringend verändern. Wir brauchen gesunde Nahrung für alle, produziert in einer Weise, die Umwelt und Tierwohl respektiert sowie allen einen fairen Lohn ermöglicht. Agrarökologie ist ein vielversprechender Ansatz um dies zu erreichen. Dementsprechend spielt die offizielle Schweiz international eine wichtige Rolle in der Förderung der Agrarökologie. Dennoch ist in der Schweizer Politik ein klares Bekenntnis zur Agrarökologie noch nicht angekommen.

Wir fordern, dass die Schweiz ihre Land- und Ernährungswirtschaft konsequent auf Agrarökologie ausrichtet.

Die Petition kann hier unterschrieben werden. Agrarökologie fördern – in der Schweiz und weltweit | ACT by Campax


Vor rund zwei Jahren haben einige Fachleute für Agrarökologie von SWISSAID, DEZA, SNF, Biovision, Fastenopfer und anderen Organisationen ein neues Netzwerk namens «Agroecology Works!» aufgebaut. Ziel war es, den Begriff sowie das Konzept der Agrarökologie in der Schweiz bekannter zu machen und Akteure aus der internationalen Zusammenarbeit mit Akteuren aus dem Schweizer Agrarsektor zusammenzubringen. Seither ist das Netzwerk mit zunehmender Beteiligung von Schweizer Organisationen und Basisinitiativen stark gewachsen.