Viele Menschen im Tschad leben von den Nahrungsmitteln, die sie selber produzieren, wie Getreide, Gemüse oder Hülsenfrüchte. Dabei sind nicht nur die Menschen, sondern auch das Saatgut extremer Hitze und unregelmässigen Regenfällen schutzlos ausgeliefert. Oft reicht der eigene Anbau nicht, um die Familie zu ernähren. Millionen von Menschen im Land leiden an Hunger. Besonders auf den Frauen lastet enormer Druck. Denn sie sind es, die hauptsächlich für die Ernährung der Familien verantwortlich sind.

So wie Esther Arada. Die 50-jährige Bäuerin lebt im ländlichen Djonkor-Guera, ist verheiratet mit Deiyé Kattir, 56 und Mutter von fünf Kindern zwischen 7 und 21 Jahren: Adoum, Jonas, Issak, Amos und der Jüngste, Noé. Sie und ihre Familie leben von der eigenen landwirtschaftlichen Produktion.

Klimakrise fördert Hunger

Das grösste Problem für Esther und ihre Familie ist das unberechenbare Wetter: “Wenn die Pflanzen den Regen am meisten brauchen, bleibt dieser aus und unsere Ernte verdorrt. Oft reicht dann unsere Ernte nicht aus, um die ganze Familie zu ernähren”, erklärt Esther. Dazu kommt, dass die Lebensmittelpreise immer weiter ansteigen. Viele Menschen können sich kein Essen mehr kaufen und müssen hungern.

Hunger führt nicht nur zu gesundheitlichen, sondern auch zu sozialen Problemen in den Familien. Dies veranlasst besonders viele junge Leute dazu, in die Städte zu ziehen, um dort zu arbeiten. Und auch die Männer. So sind die Frauen mit Haushalt, Kindern und Arbeit auf sich alleine gestellt und hoffen, dass ihre Ehemänner zurückkommen. Und mit ihnen ein besseres Leben. Esther jedoch hat Glück: “Mein Ehemann arbeitet nicht in der Stadt. Er ist zu Hause bei der Familie und unterstützt mich im Alltag”, sagt sie sichtlich erleichtert.

Salomon Djekorgee Dainyoo/Fairpicture

Kattir dazu: “Ich unterstütze meine Frau zu Hause, um sie zu entlasten”. Schon seit je her sei die Familie auf den eigenen Anbau angewiesen gewesen. “Die Ernte reicht oft nicht aus, damit wir alle genug zu Essen haben. Unsere Kinder sollen in die Schule gehen können. Dabei sollen sie nicht hungern müssen. ”.

Dank widerstandsfähigerem Saatgut grössere Ernten

SWISSAID hilft Bäuerinnen wie Esther und ihrer Familie. Diese erhalten Unterstützung in Form von Geräten, Know-how und verbessertem Saatgut. Zum Beispiel für Erdnüsse. Das neue verbesserte Erdnuss-Saatgut ist resistenter gegen die regenarmen Bedingungen, als das alte Saatgut.

So können Esther und die Bäuerinnen und Bauern dank der Hilfe von SWISSAID effizienter produzieren, haben mehr zu verkaufen und mehr zu essen. “Der Arbeitsaufwand ist geringer geworden und die Erträge höher”, sagt Esthers Ehemann Kattir. “Von vorher zwei bis drei Säcken Erdnüssen konnten wir auf mehr als zehn Säcke aufstocken”, sagt er weiter. Damit können wir den Bedürfnissen der Familie besser nachkommen. “Wir haben gelitten. Aber mit der Unterstützung von SWISSAID können wir das Überleben der Familie sichern.”

Esthers Geschichte ist nur eines von vielen Beispielen für Hunger im Tschad. Weitere finden Sie hier

Wir alle sind Teil der Lösung!

Klimakrise, Pandemie, Hunger: Wir sind überzeugt, dass die grossen Herausforderungen dieser Zeit nur gemeinsam angegangen werden können. Wir alle sind Teil der Lösung: Die Kleinbäuerin im Tschad, der Spender in der Schweiz, die Politikerin in Bern. SWISSAID setzt die verschiedenen Teile zusammen. Damit die Vision einer Welt ohne Hunger Realität wird. Stück für Stück.