«Die Lage verschlechtert sich weiter», sagt Mahamane Rabilou. Er ist Länderverantwortlicher für SWISSAID im Niger und weiss von was er spricht. Jeden Tag bekommt er die Not der Menschen hautnah mit. Er sieht die leeren Vorratskammern. Hört das Klagen der Kinder. Und spürt die Verzweiflung der Mütter.

Ein Grund zur Sorge bereiten ihm und seinem Team die explodierenden Lebensmittelpreise. Innert wenigen Tagen sind die Preise für Getreide, Reis und Gemüse um zwei Prozent gestiegen – auf höchstem Niveau. Das zeigt der Vergleich zum Vorjahr. Da waren die Lebensmittel noch über 30 Prozent günstiger. «Das ist für die Menschen fast nicht mehr tragbar», betont Mahamane Rabilou.

Laut der UN-Organisation OCHA brächten politische Instabilität, Ernährungsunsicherheit sowie der Klimawandel in der Sahelzone «Millionen von Menschen an den Rand des Überlebens», so die Vereinten Nationen. Die knappen Reserven würden nicht ausreichen, um die Bevölkerung bis zur nächsten Ernte zu ernähren. Zudem hindere die zunehmende Unsicherheit in den Grenzregionen zu Mali viele Menschen daran, ihre Felder zu bewirtschaften. Michelle Bachelet, UN-Kommissarin für Menschenrechte, bedauert, dass «Gemeinschaften, die bereits in Armut leben, ihrer spärlichen Lebensgrundlagen beraubt werden

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Schnellwachsende Nutzpflanzen für rasche Ernte

Umso wichtiger ist die im Dezember 2021 lancierte Nothilfe von SWISSAID. Dank lokalen Saatgutbanken konnten wir Saatgut einkaufen. Dieses wird nun an die Bäuerinnen und Bauern verteilt. Bis zu 5’000 Haushalte können mit den überlebensnotwendigen Samen versorgt werden.

Dabei setzt SWISSAID auf alte Nutzpflanzen mit einer guten Sättigung, wie beispielsweise Amaranth, was auf Griechisch so viel wie unsterblich bedeutet. Dieses Fuchsschwanzgewächs wächst innert weniger Wochen. So dass die Bäuerinnen und Bauern voraussichtlich bereits Mitte Februar die erste Ernte einfahren können.

Zusätzlich ist die Verteilaktion der Nahrungsmittelpakete angelaufen. Das SWISSAID-Team vor Ort ist daran, die Lebensmittel zu beschaffen, um diese voraussichtlich Mitte Februar zu verteilen. Im Paket befinden sich 50 Kilo Reis, 10 Liter Öl, 5 Kilo Zucker, sowie 10 Kilo Hirsemehl und Pulvermilch für die Kleinkinder.

Femmes du village de Karma Zarma bénéficiaires des kits maraichers

Die Nothilfe in Niger ist angelaufen. Wir konnten bereits schnellwachsende Saatgut-Samen verteilen. Hier zeigen Frauen aus dem Dorf Karma Zarma in Niger ihre ersten Saatgutpakete, die sie erhalten haben. Eine mehr als willkommene Unterstützung in einer Region, in der sich die Lage täglich verschlechtert.

Wir sammeln weiter

Wir sammeln weiter für die Nothilfe im Niger. Mit vier Puzzleteilen spenden Sie ein Nahrungsmittelpaket für eine siebenköpfige Familie und sichern ihr Überleben während den kritischen nächsten Monaten.

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