Die Fakten
Die Ziele
Sichere Ernährung dank einer nachhaltigen Landwirtschaft und einer besseren Wasserversorgung für indigene Kleinbauernfamilien: das ist das erklärte Ziel des Projekts im andinen Hochland Ecuadors. Die Grundlage zur langfristigen Problemlösung bildet die agroökologische Landwirtschaft. Kleinbauernfamilien lernen moderne und dem Standort angepasste Anbautechniken und wenden die erworbenen Kenntnisse an. Neben der besseren Wasserversorgung gehören eine artgerechte Kleintierzucht und -haltung, energieeffiziente Küchen, Sanitäranlagen und die Schulung in politischer Mitwirkung zu den Projektzielen.
Dieses Projekt wird durch den Programmbeitrag der DEZA mitfinanziert.
Zunehmend spielt das Wetter verrückt. In der Regenzeit bleibt es trocken, in der Trockenzeit dagegen regnet es immer häufiger. Und ungewöhnlich heftig. Überschwemmungen, Bodenerosionen, gestörte Produktionszyklen auf dem Feld – hier, auf 3000 Metern über Meer, zeigen sich die Folgen des Klimawandels längst von der hässlichen Seite.
Die Ressource Wasser ist kostbar. Mit dem Páramo und seiner dichten Grasdecke verfügt die Gegend über eine Vegetation, die sehr viel Wasser aufnehmen kann – ein wichtiges natürliches Wasserreservoir. Doch der Pàramo ist gefährdet, etwa weil vermehrt Bäume gepflanzt werden, die hier nichts zu suchen haben.
Fixer Wassertarif: Jede Familie zahlt pro Monat umgerechnet einen Franken. Mit dem Geld wird hauptsächlich der Wasserwart bezahlt. Was übrigbleibt, kommt in einen Fonds.
Alle helfen mit – auch mit Geld
Um ihnen dauerhaft Zugang zu Wasser zu verschaffen, müssen Wassereinzugs- und Quellgebiete besser geschützt und nachhaltiger bewirtschaftet werden. Das gelingt nur, wenn lokale Basisgruppen fachlich und finanziell unterstützt und organisatorisch gestärkt werden.
In Wasserkomitees organisiert, sanieren und bauen sie sieben Trinkwasserversorgungsanlagen für 1’750 Personen. 76 Kleinbewässerungssysteme stellen sicher, dass das, was die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern anbauen, künftig bis zur Ernte gedeiht.
In drei Ortschaften in Guangaje hat der Ansatz von SWISSAID bereits gefruchtet: «Wir erhielten Baumaterial, einen finanziellen Beitrag haben wir selbst geleistet. Dann haben wir gemeinschaftlich ein grosses Wasserreservoir und Wasserleitungen gebaut», so Daniel Otto Lutuala, Präsident des Wasserkomitees in Candela Fasso. Sein Amtskollege in Tigua Rumichaca ist vom Ergebnis begeistert: «Früher hatten wir hier nicht mal Wasser zum Kochen – heute gibt es Wasserleitungen bis zu den Häusern und die Familien haben rund um die Uhr Zugang zu sauberem Trinkwasser», so Juan Manuel Chusín.
Das Projekt ist beendet!
Neben der Unterstützung beim Erlernen agrarökologischer Techniken und der Interessenvertretung der Bäuerinnen und Bauern hat das Projekt auch seine Ziele im Bereich der Wasserversorgung und des Ressourcenschutzes erfolgreich erreicht:
Wasserversorgung und Hygiene
– 76 Feldbewässerungssysteme wurden gebaut, um die landwirtschaftliche Produktion zu steigern.
– Fünf Anlagen für Trinkwasser und die Bewässerung der Kulturflächen wurden saniert und ausgebaut. Davon profitieren 200 Familien.
– 84 energiesparende Küchen und 30 Sanitäranlagen wurden gebaut und sorgen für bessere hygienische Bedingungen für die Bauernfamilien.
Umwelt
– In sechs Dörfern und drei Páramos mit einer Fläche von ca. 2’000 Hektare wurden Quell- und Wasserschutzgebiete festgelegt.
– Ungefähr 20’300 indigene Bäume wurden aufgeforstet, um die Wassereinzugsgebiete während der Projektlaufzeit wiederherzustellen.
Weiterbildung
– Die Wasserkomitees erhielten eine Aus- und Weiterbildung. Mit den erworbenen Kenntnissen, unter anderem in den Bereichen Buchhaltung, Verwaltung, strategische Planung und politische Teilnahme, sorgen die Mitglieder von 14 Wasserkomitees für die ordnungsgemässe Verwaltung, den Betrieb und die Instandhaltung der Wasserversorgungssysteme.