Das Resultat der UN-Klimakonferenz (COP 27) ist enttäuschend: Die Länder einigten sich in letzter Minute auf die Einrichtung eines Fonds, der die Entwicklungsländer finanziell gegen Verluste und Schäden durch den Klimawandel unterstützen soll. Zwar ist dieser Schritt historisch, aber die Einzelheiten dieses Fonds werden erst auf der UN-Klimakonferenz 2023 in den Vereinigten Arabischen Emiraten weiterverhandelt. Zudem bleiben Länder wie China, grösster Emittent zusammen mit den USA, ein grosser Stolperstein, um diese Verhandlungen schnell und effektiv zu Ende zu führen. China gehört nach den Regeln des Übereinkommens zu den Entwicklungsländern und würde höchstens auf freiwilliger Basis einen Beitrag an den Fonds leisten.

Die Staaten haben sogar den wichtigsten Hebel gegen den Klimawandel geschwächt: Sie haben keine Basis geliefert für einen tatsächlichen Ausstieg aus den fossilen Energien. Und sie haben wichtige Entscheide zum konkreten Umsetzungsplan, um das 1,5-Grad-Ziel bezüglich der Erderwärmung einzuhalten, hinausgeschoben. Dies, obwohl die Treibhausgasemissionen weltweit auf ein Rekordniveau gestiegen sind. Das hat zu Folge, dass die durch die Klimakrise verursachten Katastrophen noch mehr zunehmen werden und die von Klimaschäden am meisten gebeutelten Ländern, wie etwa Niger, wo auf Grund von Überschwemmungen und Dürren ganze Ernten ausfallen, noch mehr leiden. Dies, ohne dass sie auf finanzielle Unterstützung hoffen können, da es bis auf Weiteres keine Einigung bezüglich der konkreten Finanzierung des Fonds für «Klimaschäden» gibt.

Auch die Schweiz hinkt beim Klimaschutz hinterher: Sie hat im Klimaranking Climate Change Performance Index (CCPI) sieben Plätze verloren und liegt nun auf Platz 22 hinter Litauen und Ägypten. Wenn sich alle Länder so verhalten würden wie die Schweiz, hätte dies eine alarmierende Erderwärmung von drei Grad zur Folge. «Die Schweiz muss konstruktive Lösungen ausarbeiten und die notwendigen Finanzmittel für einen wirksamen Mechanismus zur Bewältigung von klimabedingten Verlusten und Schäden bereitstellen. Und: Sie muss dringend ihre eigenen Treibhausgasemissionen im In- und Ausland reduzieren und international eine Führungsrolle einnehmen, um die 1,5-Grad-Grenze einzuhalten», fordert Sonja Tschirren, Expertin für Klima und Landwirtschaft bei SWISSAID.

SWISSAID fordert die Schweiz auf, konkret und international sichtbar aus dieser gefährlichen Abwärtsspirale auszubrechen, welche Umweltambitionen nach unten korrigiert.

Weitere Informationen:

  • Sonja Tschirren, Verantwortliche Dossier Klima & ökologische Landwirtschaft SWISSAID, Tel. 079 363 54 36, s.tschirren@swissaid.ch
  • Thaïs In der Smitten, Medienverantwortliche SWISSAID
    Tel: 077 408 27 65, media@swissaid.ch