Während der Regenzeit kommt das Wasser sintflutartig, dann wieder fehlt es an jedem einzelnen Tropfen: Bauernfamilien im Niger sind mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen völlig überfordert. Mit agroökologischem Wissen wappnen sie sich für eine Zukunft ohne Hunger.
Die Fakten
Die Ziele
Das Projekt zielt darauf ab, die Gemüseproduktion von Kleinbauernfamilien zu verbessern und ihr Einkommen durch agroökologische Techniken und den Verkauf von Produkten zu erhöhen.
Wenn die Trockenzeit anbricht, wandert die Westafrikanische Giraffe aus Kouré in das dreissig Kilometer östlich liegende Gebiet von Harikanassou. Die Region eignet sich dank dem Wadi Dallol Bosso und einem relativ hohen Grundwasserspiegel gut für die Landwirtschaft. Ein Paradies für Mensch und Tier?
Mitnichten.
Die klimatischen Bedingungen sind in den letzten Jahren immer garstiger geworden. Die Niederschläge unberechenbar: Häufig mangelt es an Wasser, um die Felder zu bestellen, dann wieder regnet es so viel, dass das Saatgut weggespült wird. Was die Felder über den Winter hergeben, reicht nicht, um Menschen und Tiere das ganze Jahr zu ernähren. Die Böden sind ausgelaugt. Das traurige Resultat: Jedes Jahr leiden vornweg Frauen und Kinder monatelang Hunger.
Auch Zeïnabou Amadou musste diese Tortur jahrelang ertragen. Seit dem Tod ihres Mannes vor 12 Jahren ist sie als Familienoberhaupt verantwortlich für zehn Kinder und sieben Enkelkinder. «Wir mussten leiden, ich und meine Kinder, ich konnte ihnen kaum eine einzige Mahlzeit am Tag bieten», erzählt die 60-Jährige beschämt. Die Situation war unerträglich – doch die Frau liess sich nicht unterkriegen und mobilisierte andere Frauen des Dorfes: Zusammen forderten sie vom Dorfvorsteher Land, um Gemüse anzubauen.

SWISSAID
Agroökologische Anbaumethoden sorgen für mehr Ernte – und weniger Hunger.
Nie mehr Hunger
Heute ist Zeïnabou Amadou eine der wohlhabendsten Frauen im Dorf. «Reich zu sein, das bedeutet, für sich und seine Familie sorgen zu können», sagt sie. Damit das so bleibt, unterstützt SWISSAID Frauen wie sie dabei, ihr Land mit agroökologischen Methoden nachhaltig zu bestellen. Zeïnabou Amadou produziert ihr eigenes Salat- und Zwiebelsaatgut. Drei Schafe und einen Stier darf die Bäuerin heute ihr Eigen nennen – sie mästet das Vieh und wird es weiterverkaufen. Mit dem Ertrag will sie ihren Kindern einen Wagen kaufen, damit sie auf dem Wochenmarkt in der Stadt überschüssige Ernte verkaufen können. Gerade ist sie dran, ihr Wissen zur Agroökologie an die Tochter weiterzugeben. Zeïnabou Amadou hat genügend Geld für Medikamente und kann den Nachwuchs in die Schule schicken. Endlich kann sie für ihre Kinder sorgen, wie es sich jede Mutter wünscht.
Auch Zeïnabou Amadou musste diese Tortur jahrelang ertragen. Seit dem Tod ihres Mannes vor 12 Jahren ist sie als Familienoberhaupt verantwortlich für zehn Kinder und sieben Enkelkinder. «Wir mussten leiden, ich und meine Kinder, ich konnte ihnen kaum eine einzige Mahlzeit am Tag bieten», erzählt die 60-Jährige beschämt. Die Situation war unerträglich – doch die Frau liess sich nicht unterkriegen und mobilisierte andere Frauen des Dorfes: Zusammen forderten sie vom Dorfvorsteher Land, um Gemüse anzubauen.
