Die Dänen nehmen mit ihrer Ankündigung, für die Klimaschäden zu zahlen eine Vorreiterrolle ein. Dänemark ist das erste Industrieland, welches mit dieser Entscheidung öffentlich Verantwortung gegenüber den Armen und Verwundbaren übernimmt. Die Industrieländer sind mit einem hohen CO2-Ausstoss die Mitverursacher der Klimakrise. Unter den Folgen leiden laut dem neuesten Klimabericht der UNO weltweit 3,6 Milliarden Menschen in Gegenden, die sehr stark vom Klimawandel bedroht sind: Überschwemmungen, Dürren und Erdrutsche fordern viele zusätzliche Todesopfer und führen zu Hungersnöten.

Schweiz drückt sich bisher

Auch die Schweiz befindet sich im Ranking mit einem CO2-Fussabdruckt von 14 Tonnen pro Kopf weit vorne, da wir sehr viel importieren und wegwerfen. Der weltweite Durchschnitt liegt bei sechs Tonnen. Es ist höchste Zeit, dass auch die Schweiz ihre Verantwortung in Sachen Klimagerechtigkeit wahrnimmt: «Die Schweiz soll keine Treibhausgasemissionen mehr produzieren und gleichzeitig den verwundbarsten Ländern helfen, die Folgen eingetretener und künftiger Katastrophen in Schach zu halten», fordert Sonja Tschirren, Expertin für Klima und Landwirtschaft bei SWISSAID. «Sie muss ihren Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen nachkommen und gemessen an der Wirtschaftskraft und unserem CO2-Fussabdruck jährlich 1 Milliarde Franken für Klimaschutz- und Anpassungsmassnahmen in Entwicklungsländern aufbringen», erklärt Sonja Tschirren weiter.

Darüber hinaus fordert SWISSAID, dass sich die Schweiz an der UNO-Klimakonferenz (COP27) im November für Agrarökologie und klimafreundliche Nahrungsproduktion einsetzt. Die Organisation für Entwicklungszusammenarbeit setzt sich seit Jahren für globale Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels ein: Sie unterstützt Bauernfamilien in den 9 SWISSAID-Partnerländern dabei zur Bekämpfung von Dürre und Starkregen die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern, Wasser zu sammeln, robuste Pflanzen anzubauen und Risiken zu reduzieren, indem sie ihre landwirtschaftlichen Produkte diversifizieren. Ländliche Gemeinden haben so trotz Klimawandel genügend gesunde Nahrung und mehr Geld im Portemonnaie.

Die Schweiz könnte an der UNO-Klimakonferenz mit Dänemark gleichziehen: Auch sie muss im Sinne der Klimagerechtigkeit als Mitverursacherin für die Folgen des Klimawandels geradestehen und die betroffenen Länder technisch und finanziell unterstützen.

Zur Vertiefung: Klimagerechtigkeit – Positionspapier SWISSAID

Weitere Informationen:

  • Sonja Tschirren, Verantwortliche Dossier Klima & ökologische Landwirtschaft SWISSAID, Tel. 079 363 54 36, s.tschirren@swissaid.ch
  • Thaïs In der Smitten, Medienverantwortliche SWISSAID, Tel: 077 408 27 65, media@swissaid.ch