Christina Aebischer, Programmverantwortliche für Myanmar seit 2020, steht in engem Kontakt mit dem Koordinationssbüro in Rangun. Sie spricht über die aktuelle Situation und deren Auswirkungen auf unsere Projekte.

In den Medien gibt es viele Berichte über die Situation in Myanmar. Stehen Sie in Kontakt mit Ihren Kollegen in Myanmar?

C.A.: Ja, wir sind in regelmässigem Kontakt mit unserem Team, soweit es die oft instabilen Internet- und Telefonverbindungen zulassen. Es ist mir wichtig zu wissen, dass es ihnen gut geht und sie wo immer nötig zu unterstützen. Zusammen mit anderen internationalen NGOs ist SWISSAID sehr besorgt über die aktuelle Situation, die zunehmenden Verluste an Menschenleben und die unmittelbaren und längerfristigen Auswirkungen auf die Sicherheit, die Rechte und das Wohlergehen der Menschen in ganz Myanmar.

Was bedeutet diese Situation für die SWISSAID-Projekte?

Zunächst einmal muss gesagt werden, dass die Projekte sicher fortgeführt werden sollen, aber wir müssen den Umständen Rechnung tragen. Einige der Aktivitäten können nur eingeschränkt stattfinden und es kommt zu Verzögerungen. Gleichzeitig führt die Situation im Land auch zu wirtschaftlichen Engpässen, die die Ärmsten am härtesten treffen, zum Beispiel durch steigende Lebensmittelpreise und Versorgungsengpässe. Wir werden unsere Arbeit fortsetzen, um die ärmsten Dorfgemeinschaften in Myanmar dabei zu unterstützen, ihre elementaren Grundbedürfnisse zu decken und ihre Lebensgrundlagen zu schützen.  Unsere Projekte im Bereich Agroökologie können hier einen wichtigen Beitrag leisten.

Wie sehen Sie die weitere Entwicklung in Myanmar?

Wir sind entschlossen, an den Projekten festzuhalten, aber wir müssen flexibel sein und rollierend Anpassungen planen und auf neue Bedürfnisse eingehen können. Ausserdem gibt es nach wie vor die ganze Covid-Problematik, und die aktuelle Situation stellt auch eine weitere Herausforderung für die Schutzmassnahmen und die Prävention der Ausbreitung von Covid-19 dar.