«Euer Engagement ist ein Zeichen von Mut und Menschlichkeit: Ihr setzt euch für diejenigen ein, die unsere Hilfe am dringendsten benötigen. Euer Einsatz mag nicht die ganze Welt verändern, aber er verändert die Welt für jene, denen ihr helft – und das verdient grossen Respekt!», sagte Bundespräsidentin Viola Amherd zu den beiden Klassen, die sich in der Bundeshauptstadt versammelt hatten. Für die Ausgabe 2024 waren 25 Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren aus Gampel (VS) und 22 aus Kriens (LU) angereist. Die eine Klasse hat bereits SWISSAID-Abzeichen verkauft und damit Geld für Projekte der Entwicklungszusammenarbeit im Globalen Süden, aber auch für ihre Klassenkasse, gesammelt- die andere Klasse wird dies im Frühling tun.
Die Schulklasse aus Gampel sang das Lied «Schule ist mehr» von Rolf Zuckowski und trug ein Gedicht zum Thema Glück vor. Zudem nutzten die Kinder das Treffen mit der Bundespräsidentin, um mehr über ihren Alltag und ihre Arbeit zu erfahren: «Wie streng ist es für Sie als Bundesrätin immer richtig zu entscheiden?» Viola Amherd: «Als Bundespräsidentin entscheide ich ja nicht allein. Die Entscheide werden im Bundesrat gemeinsam diskutiert. Grundsätzlich ist das ein super System. Man kann Vor- und Nachteile zusammen anschauen und zu einer guten Entscheidung kommen. Auch das Parlament redet mit. Auch die Bevölkerung kann ihre Meinung einbringen.»
«Sie müssen als Bundesrätin beschützt werden, wie ist es, Angst zu haben und wie gehen Sie damit um?» Viola Amherd: «Bis jetzt hatte ich noch nie Angst. Es ist ein Glück, dass Bundesrät:innen privat ohne Sicherheitsleute unterwegs sein können. Nur einmal war mir nicht ganz wohl, als mich ein Jogger spät abends auf dem Heimweg angesprochen hat: «Sie machen einen super Job, aber ich stimme bei den Kampfjets trotzdem nein.»
Die Kinder aus Kriens hatten eine Präsentation über ihren Alltag und ihre Region vorbereitet und stellten folgende Fragen. «Was würden Sie mit dem Geld machen, wenn die Armee abgeschafft werden würde?» Viola Amherd: «Ein grosser Teil des Geldes müsste in die Altersvorsorge, da wir da grosses Defizit haben. Zudem müsste beispielsweise bei Unwetter wie im Wallis diesen Sommer jemand die Aufgaben der Armee übernehmen wie etwa vermisste Personen suchen und aufräumen.» «Was haben Sie als Bundesrätin noch vor?» Amherd: «Die Armee attraktiver gestalten, damit mehr Frauen in die Armee eintreten. Wir machen auch viel für Jugend und Sport und haben die Jugend- und Sportlager mit höheren Beträgen dotiert, damit möglichst viele Kinder Sport machen können.»
Zum Schluss gab es Autogrammkarten von Viola Amherd und Militärschokolade zum Mitnehmen.
Auch Fabian Molina, SWISSAID-Präsident, dankte den Kindern für ihr wertvolles Engagement: «Schulklassen, die sich ganz konkret gegen Hunger und Armut im Globalen Süden einsetzen – das ist gelebte Solidarität, die zeigt, dass niemand zu klein oder machtlos ist, um sich für eine gerechtere Welt einzusetzen.»
Lange Tradition
Seit 1948 verkaufen Schülerinnen und Schüler in der Schweiz SWISSAID-Abzeichen. Dieses Jahr waren es handgefertigte Fairtrade-Seifen hergestellt in Thailand. Dieses Jahr haben 290 Schulklassen rund CHF 280’000.- gesammelt.
Bilder sind hier (freier Download) verfügbar.