Dank Projekten von SWISSAID und ihren Partnerorganisationen in Afrika, Lateinamerika und Asien konnten 298’041 Menschen 2024 Hunger und Armut überwinden. Diese Zahlen aus dem Jahresbericht sind erfreulich. Das angespannte internationale Umfeld überschattet jedoch dieses positive Resultat. «Wegen Klima- und Migrationskrisen sowie bewaffneten Konflikten haben viele Menschen kaum Zugang zu Nahrungsmitteln», betonte Markus Allemann, Direktor von SWISSAID, anlässlich der Jahreskonferenz am 5. Juni 2025 in Bern. «Die vom Parlament beschlossenen Kürzungen beim Budget für die Internationale Zusammenarbeit werden schwerwiegende Folgen für die ärmsten Länder haben», warnt Allemann.

Angesichts der zunehmenden Krisen führt SWISSAID häufiger Nothilfeprojekte durch. Vergangenes Jahr wurden humanitäre Projekte nach wiederholten Dürreperioden und verheerenden Regenfällen im Niger, nach einem Wirbelsturm in Tansania sowie nach Überschwemmungen in Kolumbien durchgeführt. Neben diesen Sofortmassnahmen setzt SWISSAID ihr langfristiges Engagement fort, insbesondere im Bereich der Agrarökologie.

Agrarökologie als Fundament

94’858 Menschen haben 2024 im Rahmen von SWISSAID-Projekten agrarökologische Praktiken eingeführt. Diese Bäuerinnen und Bauern konnten so ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel stärken und ihre Ernährungssicherheit verbessern. Der 2. Globale Ernährungsbericht, der vergangenes Jahr von Sufosec*, der Schweizer Allianz für eine nachhaltige Welternährung, veröffentlicht wurde, bestätigt diese Ergebnisse. Eine Umfrage zur Ernährungssituation und zu den landwirtschaftlichen Praktiken von über 10’000 Bauernhaushalten in 19 Ländern zeigt: Mit agrarökologischen Methoden wurde die Ernährungsunsicherheit um 60 Prozent reduziert. Unter anderem wurde lokales Saatgut verwendet sowie zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit verschiedene Kulturpflanzen nacheinander angepflanzt, die Kulturen innerhalb der Felder diversifiziert und auf synthetische Pestizide verzichtet. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Ausbildung von Frauen, da sie hauptsächlich für die landwirtschaftliche Produktion und die Ernährung der Familien zuständig sind.

Neue und treue Unterstützer

2024 hat die Organisation in zehn Ländern nachhaltige Entwicklungsprojekte im Umfang von rund 18,6 Millionen Franken umgesetzt, gegenüber 17,8 Millionen im Vorjahr. Diese Steigerung wurde insbesondere durch die Unterstützung treuer Spenderinnen und Spender, Institutionen und öffentlicher Mittel ermöglicht, aber auch durch den Aufbau neuer Partnerschaften mit Stiftungen und öffentlichen Institutionen (+13 Prozent gegenüber 2023).

Die Aussichten sind jedoch besorgniserregend. Organisationen, die in der internationalen Zusammenarbeit tätig sind, sind mit einem Rückgang der staatlichen Finanzhilfen konfrontiert. Wie viele europäische Länder hat auch das Schweizer Parlament Ende 2024 beschlossen, bei der Entwicklungszusammenarbeit zu sparen. 2025 werden 110 Millionen Franken gekürzt, zwischen 2026 und 2028 sogar 321 Millionen Franken. Mit dem Zahlungsstopp der US-Regierung für USAID sind zudem Anfang 2025 ein Drittel der weltweiten Beiträge für die internationale Zusammenarbeit und 40 Prozent der Gelder für die humanitäre Hilfe weggefallen. Millionen von Menschen im Süden haben dadurch eine lebensnotwendige Unterstützung verloren. Auch NGOs geraten dadurch finanziell enorm unter Druck.

* Sufosec besteht aus Fastenaktion, Aqua Alimenta, Skat Foundation, SWISSAID, Vétérinaires Sans Frontières Suisse und Vivamos Mejor.

Weitere Informationen finden Sie in unserem Jahresbericht 2024.

Kontaktpersonen:

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Thaïs In der Smitten, Medienverantwortliche SWISSAID,
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