Die London Bullion Market Association (LBMA) hat endlich die Standards verschärft und wird damit ab 2026 mehr Transparenz schaffen. SWISSAID konstatiert jedoch, dass die Veränderungen weiterhin ungenügend sind und das weitere Anpassungen nötig sind.

Die London Bullion Market Association (LBMA) verlangt in den neuen Standards, dass Lieferanten aus sogenannten «Risikogebieten» offengelegt werden – das ist aber laut OECD-Richtlinien ohnehin Pflicht. Ausserdem sollen nur bestimmte Minen und Länder genannt werden, nicht aber alle Lieferanten. SWISSAID zeigt, dass viele Raffinerien weiterhin Gold aus fragwürdigen Quellen beziehen, ohne dass dies öffentlich wird. Besonders problematisch ist, dass recyceltes Gold kaum kontrolliert wird – obwohl es oft aus illegalen Quellen stammt.

SWISSAID fordert folgendes (die ganze Stellungnahme finden sie hier):

• Ab 2026: Mehr Transparenz über alle Lieferanten von abgebautem und recyceltem Gold, inklusive Herkunftsländer und Mengen.
• Ab 2027: Vollständige Offenlegung aller Lieferanten – unabhängig vom Herkunftsland oder Goldtyp.
• Sanktionen: Klare Strafen für Raffinerien, die sich nicht an die Regeln halten.

SWISSAID betont, dass echte Transparenz Vertrauen schafft, Missstände aufdeckt und fairen Wettbewerb ermöglicht.

Die SWISSAID-Goldstudie «Out of the shadows» hat gezeigt, dass mehr Transparenz im Goldsektor möglich ist. Untersuchungen zeigen, dass die Undurchsichtigkeit hinsichtlich der Bezugsquellen vieler Raffinerien hauptsächlich auf Menschenrechtsverletzungen und Umweltverstösse zurückzuführen ist. Umso wichtiger ist es daher, die Zertifizierungsprozesse zu verbessern.

In einem Schreiben vom 14. April 2024 hat die LBMA den zivilgesellschaftlichen Organisationen geantwortet. Das Schreiben kann hier eingesehen werden.